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In mehr als einem Jahrzehnt Mitarbeit an diversen spannenden Jazzprojekten hat sich Daniel Schläppi (b, comp) vom verlässlichen Sideman und kreativen Einzelinterpreten zum eigenständigen Bandleader entwickelt, der es hervorragend versteht, genau jene Leute um sich zu vereinen, die seine musikalischen Ideen adäquat umsetzen können.
Mit dem ausschliesslich Eigenkompositionen spielenden Quartett «voices» - mit von der Partie einige der vielversprechendsten Newcomer der CH-Jazzszene - legte Schläppi 2002 einen fulminanten Einstand vor. Für sein neues Projekt «Dimensions» konnte er mit Jürg Bucher (ts) und Colin Vallon (p) erneut zwei musikalische Ausnahmekönner gewinnen. Der stupende Pianist Colin Vallon legt mit nur 22 Jahren nebst meisterlicher Technik bereits verblüffende künstlerische Reife und eine komplette Fülle an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten an den Tag. Jürg Bucher ist punkto Soundkultur und improvisatorischer Schlüssigkeit der herausragende Ästhet unter den Schweizer Tenorsaxofonisten.
Schläppi wirkt als metrisch-harmonische Klammer und verbindet mit ebenso überlegt gesetzten wie tiefgründigen Bässen seine beiden individualistischen Mitspieler zum organischen Ganzen. Wenn Bucher und Vallon zu ihren solistischen Höhenflügen abheben, sorgt Schläppi als ruhender Pol für die nötige Bodenhaftung. Auf solch solidem Fundament spannt «Dimensions» mit untrügbarem Gespür für agogisch-dynamische Steigerungen und an Instinkt grenzendem Interplay improvisatorische Bögen von seltener Reichweite. Auch ohne Schlagzeug kommt die Band dabei keinen Moment ins Schlingern. Im Gegenteil lebt «Dimensions» bei aller klanglichen Feinstofflichkeit von bedingungslosem «Groove». Ob ultra schnell, extrem balladesk oder in ungeraden Metren das Trio kreiert mit unvergleichlich pulsierendem Drive einen absolut atemberaubenden Swing.
Dank souveränem Handwerk, konziser Kommunikation und einer im kontemporären Jazz selten anzutreffenden Sphärenhaftig- und Leichtigkeit kommt «dimensions» ohne narzisstische Technikverliebtheit und aufgesetzte Komplexität aus. Vielmehr bestechen Bucher, Schläppi und Vallon mit einer ausgewogenen Balance von Wohlklang und Wagnis. So haucht dieses Trio den alten Standards neues Leben ein und definiert auf diese Weise seinen eigenen Zugang zur Jazztradition. Dabei dringt die unverbrauchte und geschmackssichere Band mit traumwandlerischer Sicherheit zu künstlerischer Essenz vor und lotet die äussersten Kapillaren des musikalischen Fluidums aus. Wenn «dimensions» bekanntes Songmaterial in einen höheren Aggregatzustand transzendiert, klingt die Band dennoch stets stringent als interpretierte sie kohärent komponierte Musik. Das Repertoire besteht aus wenig gespielten aber durchwegs eingängigen Klassikern und steckt ein von Ornette Coleman und Bill Evans als Exponenten unterschiedlichster Jazzstile definiertes Spannungsfeld ab.
During more than a decade of collaborating in different exiting jazz projects Daniel Schläppi (b, comp) developed from a reliable sideman and creative soloist to a singular band leader who perfectly understands to just assemble those people who know how to adequately translate his musical ideas.
Schläppi made a groundbreaking start in 2002 with the quartet «voices» which only plays originals and stars some of the most promising newcomers in the Swiss jazz scene. For his new project «dimensions» he again was able to win two extraordinary musicians in Jürg Bucher (ts) and Colin Vallon (p). The astounding pianist Colin Vallon reveals at only 22 years a masterful technique, an already amazing artistic maturity and a wealth of musical ability of expressing himself. Jürg Bucher is the outstanding aesthete among Swiss saxophonists concerning his culture of sound and his improvisational logic.
Schläppi functions as the metric and harmonical brace and links his two individualistic fellow musicians to an organic whole with his well placed and deep bass lines. While Bucher and Vallon take off for their soloist high-altitude flights Schläppi provides for the necessary adhesion as the stabilizing influence. On this solid foundation «dimensions» creates improvisational arches of a rare span with an unfailing feeling for agogic dynamic intensifications and with an alomost instinctive interplay. Even without drums the band never falters. On the contrary, «dimensions» lives on unconditional «groove» even in their tonal materiality. The trio creates an absolutely breathtaking swing with their uncomparably throbbing drive whether they play ultra fast, extremely balladlike or in odd metres.
Thanks to brilliant craft, concise communication and a sphere-like airiness which can’t be found too often in jazz «dimensions» manage to do without narcissistic amorousness of technique and artificial complexity. Bucher, Schläppi and Vallon on the contrary convince with a rare balance of melodiousness and risk. The trio thus revives old standards and defines its own approach to jazz tradition. The fresh and tasteful band advances unerringly to artistic essence and explores the utmost capillaries of the musical fluid with a sleepwalking security. When «dimensions» transcends known songs into a higher state, the band all the same sounds as stringently as if it interprets coherently composed music. The repertoire consists of seldomly heard but all the same catching classics and covers a field defined by Ornette Coleman and Bill Evans as exponents of most different jazz styles.
more infos (like tour dates) http://www.danielschlaeppi.ch/
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Nach einem guten Dutzend Lehrjahren als inspirierend-groovender Bassist und empathisch-tougher Begleiter von unzähligen Musikern unterschiedlicher Zweige des zeitgenössischen Jazz hat Daniel Schläppi (b, comp) mit "voices" endlich seine erste eigene Band ins Leben gerufen. Mit Jürg Bucher (ts, ss, bcl), Domenic Landolf (ts, ss, bcl) und Dominic Egli (dr) schart er dabei einige der vielversprechendsten Newcomer der Schweizer Jazzszene um sich.
Die Kompositionen und die Spielweise von Spiritus Rector Schläppi sind dem Quartett "voices" regelrecht auf den Leib geschnitten. Ausgehend von der liedhaften Melodiösität der Sücke Schläppis erschliessen sich die Beteiligten neue improvisatorische Dimensionen, die weit über die im Jazz gebräuchlichen, korsetthaften Solokonzepte hinausreichen. Dabei entsteht im Spannungsfeld von phantastischer Luftigkeit und konkreter Erdigkeit eine authentische Musik, die sich scheinbar schwerelos über die Gravitationskraft des Gewohnten hinwegsetzt.
Daniel Schläppi hat das künstlerische Konzept der Band "voices" gezielt darauf angelegt, vier ausserordentlich kreativen, spielbesessenen und risikofreudigen Individualisten genau die richtige Mischung von Freiräumen und Strukturen vorzugeben, welche deren - nomen est omen - "Stimmen" am besten zum Klingen bringt; auch deshalb der Verzicht auf Harmonieinstrumente. Bei aller unbekümmerten und jugendlichentschlossenen Frische, mit welcher die Musiker diesen musikalischen Spielplatz in Beschlag nehmen, agieren alle Mitwirkenden stets in vollem Respekt vor dem Mitmusiker und dem Kollektiv. Dies vermag indes nur, wer über genau jene stilistische Souplesse, persönliche Reife, souveräne Übersicht und ästhetische Anspruchshaltung verfügt, welche seit jeher wahrhaft tiefgründigen Jazz ausmacht.
Als Einzelmusiker die Grenzbereiche ihrer persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten auslogend, verhalten sich Schläppi, Egli, Bucher und Landolf jederzeit absolut banddienlich. Allein so kann überhaupt ein dermassen ungezwungen-gelassenes und gleichzeitig zupackend-konzises Interplay entstehen, wie es "voices" durchwegs und offenkundig mühelos praktizieren. Dies geht soweit, dass die Band sogar in Sequenzen freier Improvisation eine Musik entwickelt, die sich bei aller spontanen Interaktion formal völlig stringent anhört.
Unter Federführung Schläppis haben im Idiom "voices" vier kongeniale Spieler zusammengefunden, die sich nicht von modeverpflichtet-flüchtigen, widersprüchlich-konzeptlosen und scheinheilig-innovativen Strömungen des kontemporär-koketten Jazz irritieren und schon gar nicht mitreissen lassen. Das Quartett profiliert sich vielmehr als eigenständiger musikalischer Organismus und bewahrt in der Ausprägung als homogen-dynamischer Klangkörper der vergänglich-fragilen Momentkunst Jazz den existentiellen Rest an Verbindlichkeit.
Mehr Infos unter http://www.danielschlaeppi.ch/
After about a dozen prentice years as an inspiring and grooving bass player and tough, emphatic accompanist of countless musicians of different fields of con-temporary jazz Daniel Schläppi (b, comp) has eventually brought his first band voices into being. He assembles some of the most promising newcomers of Swiss jazz with the likes of Jürg Bucher (ts, ss, bcl), Domenic Landolf (ts, ss, bcl) and Dominic Egli (dr).
The compositions and style of prime mover Schläppi suit the quartet voices to a tee. The musicians unfold new dimensions in improvisation starting out from the songlike tunes by Schläppi and reach far beyond the concept of soloing which has become so common in jazz. An authentic music originates from the tension between phantastic airiness and tangible earthiness which ignores in a seemingly weightless way the gravitation of habit.
Daniel Schläppi deliberately directs the artistic concept of the band voices to pro-vide the exact mixture of free space and structure for four extraordinarily crea-tive, fanatic and venturesome individuals which brings out best their nomen est omen voices; that also explains the renunciation of harmony instruments. Everybody involved plays with constant respect for his fellow musicians and the collective in spite of the carefree and youthfully resolute liveliness with which the musicians seize this musical playground. But only those who can call their own exactly the stilistic suppleness, personal maturity, sure-footed control and aesthetic standards which always have been the foundation of true jazz manage to do so.
Schläppi, Egli, Bucher and Landolf act in the spirit of their band at all times, while still exploring the twilight zones of their personal scope of abilities as single musicians. That is the only way such a free and easy yet at the same time concise interplay can come into existence, which is practised by voices without ex-ception and obviously without any trouble at all. This even leads the band in sequences of free improvisation to develop music which formally sounds com-pletely concise in all its spontaneous interaction.
Under the leadership of Schläppi four kindred musicians have met in the idiom voices who cannot be irritated nor carried away by the modish and superficial, inconsistent and planless, hypocritical and innovative trends of contemporary jazz coquetry. The quartet rather distinguishes itself as an independent musical organism and retains an existential rest of commitment in its expression as a ho-mogeneous dynamic band of the transient fragile art of the moment called jazz.
translation by Marc L. Roskamp
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